Halt Pohl

Eigentlich haben wir ja gerade Karnevalszeit. Aber während die Jecken im vergangenen Jahr um Haaresbreite dem Corona-Lockdown-Gedöns entkommen sind, hat es sie 2021 genauso hart erwischt wie uns Sommer-Brauchtums-Fans in 2020:

Et löpp mar janicks, dess Joar.

Bis auf ein bisschen Online-Tralala fällt der Karneval flach. Was die Karnevalisten uns Schützen aber voraus haben, ist ihr Schlachtruf:

Wörtlich übersetzt heißt das „Halt die Stange“ oder „Halt den Pfahl“ und ist die niederrheinische Version von „Halt durch“, „Gib nicht auf“, „Bleib standhaft“. Normalerweise gilt er heutzutage als Durchhalteparole für lange Karnevalstage, steht für Feier- und Trinkfestigkeit. Historisch gesehen  -der Ruf stammt von 1936-  steckt aber mehr dahinter. Damals hatten die Gladbacher harte Zeiten zu überstehen und da half eine Veranstaltung wie der Karneval dabei, im Alltag durchzuhalten.

Heute kann man sich „Halt Pohl“ wieder zum Alltags- und Lebensmotto machen. Egal in welche Lage euch Corona auch gebracht hat, der Spruch tut es immer. Versucht es selber.

Stellt euch morgens vor den Spiegel, guckt euch tief in die Augen und sagt laut :
„Jong, du hässet schwer, äver HALT POHL. Du mäcks dat schonn !“
Das klappt ……meistens

Ich wünsche uns allen -den Karnevalisten, den Schützen und den paar Leuten, die weder das eine noch das andere sind-  dass ganz bald die „Halt Pohl“´s  wieder schützengrün oder konfettibunt sind und wir sie benutzen, um uns beim fröhlichen Feiern anzufeuern.

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